Entlang der Neiße zum Dreiländerpunkt – 126. Tag

Der Dreiländerstein am Neißeufer

Mit Karl-Ernst im Dreiländereck verlaufen

Zittau – Zittau / 24.07.2010 / 126. Tag

Zittau liegt im Dreiländereck Deutschland, Tschechien, Polen. Nachdem der Regen nachgelassen hat mache ich mit meinem Freund Karl-Ernst auf den neun Kilometer langen Rundweg, der uns durch drei Länder bringen soll.

Karl-Ernst habe ich vor einigen Jahren in Berlin kennen gelernt. Karl-Ernst ist in Gersweiler im Saarland aufgewachsen. Da ich in Völklingen-Fenne im Saarland meine Kindheit verbracht habe, sind wir praktisch Nachbarskinder, wir hätten uns eigentlich über den Weg laufen müssen. Karl-Ernst zog es schon früh nach Berlin, ich bin im Saarland geblieben. Seit wir uns das erste Mal in Berlin begegneten sind wir in Kontakt. Als er von meinem Projekt erfuhr, sagte er sofort, dass er ein Wochenende oder eine Etappe mitwandern werde. Er hat sein Versprechen war gemacht.

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Von Zittau wandern wir zum polnischen Grenzübergang. Unmittelbar davor biegen wir nach rechts und wandern entlang der Neiße zum Dreiländerpunkt. Der Dreiländerstein, der den geografischen Punkt markiert steht auf der anderen Seite der Neiße. Die Neiße ist hier sehr schmal, bei Niedrigwasser könnte man zu Fuß durch die Neiße ans andere Ufer gelangen. Helmut Kohl hat sich an dieser Stelle mit hochrangigen Politikern aus Tschechien und Polen getroffen, Gerhard Schröder hat es ebenso getan. Geplant war hier eine Dreiecksbrücke mit einem sich drehenden Restaurant. Die Pläne sind wohl inzwischen verworfen.

Wir laufen weiter. Über Hartau gelangen wir nach Tschechien. Im Restaurant „Nostalgie“ trinken wir ein süffiges tschechisches Bier. Wir verpassen ein Hinweisschild und folgen einer weiß-gelben Beschilderung bis ins tschechische Hradek. Nachdem uns klar geworden ist, dass wir auf der falschen Fährte sind kehren wir um. Eine Holzbrücke bringt uns später auf den rechten Pfad und zum Dreiländerstein. Eine weitere kleine Holzbrücke über einen Bach und wir sind in Polen. Über den Neißedamm und entlang eines Radweges kommen wir schließlich nach Zittau zurück. Statt der geplanten zwei Stunden waren es am Ende viereinhalb Stunden.

Karl-Ernst hat für den Abend noch eine Überraschung. Aus seinem Gepäck zaubert er einen ausgezeichneten Rotwein. Bis weit in die Dunkelheit sitzen wir an einem windgeschützten Platz in unserem Hotel und „sproche, schwäddse, un vazähle bis uns die Aue zufalle.“

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