Ich bin bereit für neue Herausforderungen – 186. Tag

Der Maximiliansweg

Der Maximiliansweg / 22.09.2010 / 186. Tag

Blick in die Berchtesgadener Alpen

„Ich habe“, so sagte der König unter Anderem, „schon manche schöne Reise in ferne Länder gemacht (…), aber keine, die mir so andauernd innige Befriedigung gewährt hätte wie diese durch meine heimischen Berge und Wälder. (…) Es gereicht mir zu großer Freude, dass auch sie sich Alle so gut amüsiert haben“, schreibt F. von Bodenstedt in seinem Buch „Eine Königreise“. König Maximilian II hatte im Sommer des Jahres 1858 eine Reise durch die Bayerischen Alpen unternommen, vom Bodensee nach Berchtesgaden unterwegs. Einer seiner Begleiter, Friedrich von Bodenstedt beschrieb anschließend in seinem Buch sehr unterhaltsam die Erlebnisse unterwegs. Meist war der König zu Pferd unterwegs, allerdings bestieg er auch Berge wie den Grünten oder den Wendelstein. Übernachtet wurde in einfachen Gasthöfen aber auch im Schloss Hohenstaufen.

Die historische Reise des Königs unterscheidet sich vom heutigen Wegverlauf des Maximiliansweges: Maximilian II reiste über Sonthofen, Füssen, Garmisch und weiter über Kreuth und den Achensee. Der Tegernsee, Schliersee und Kufstein waren weitere Stationen. Es folgten Reit im Winkl, Kössen und Lofer ehe die Reise in Berchtesgaden endete.

Der Alpenverein belebt seit den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts den Maximiliansweg wieder neu, allerdings mit veränderter Route. Der Weg startet in Lindau am Bodensee und endet nach 320 Wanderkilometern in Berchtesgaden.

In den nächsten drei Wochen werde ich den Maximiliansweg vom Südosten Deutschlands in Berchtesgaden in den Südwesten Deutschlands zum Bodensee wandern. In seinem Buch „Maximiliansweg – Auf der Königsroute von Lindau nach Berchtesgaden“ beschreibt Eugen E. Hüsler 22 Tages-Etappen mit Detailkarten und Höhenprofilen.

Im Vorwort zu seinem Buch steht: „Tage, Wochen unterwegs sein zwischen Tal und Berg, mit minimalem Gepäck, aber für Eindrücke offen. Unterwegs sein bei (fast) jedem Wetter, nicht aufgeben, wenn’s auch mal in der Wade zwickt oder die Motivation schwindet. Reisen wie anno dazumal, Schritt um Schritt, dabei bewusst auf das schnelle Erlebnis verzichtend. Sie mag einem altmodisch vorkommen, diese langsame Fortbewegungsart des Wanderns, doch seine Sicht der Dinge ist nach wie vor unerreicht: Sie lässt ihm Zeit, die Bilder rundum aufzunehmen, innezuhalten, nachzudenken….Wann sonst ist es uns noch möglich, eine eigene Zeit zu schaffen: die unseres Schrittes“.

Seit einem halben Jahr bin ich unterwegs, schaffe meine eigene Zeit. Keinen Tag davon möchte ich missen. Nun steht eine neue Herausforderung vor mir und Emma: über die Alpen von Berchtesgaden zum Bodensee. Drei Tage habe ich mich im Schatten des Watzmanns ausgeruht. Im Hotel Bavaria mit Panoramafenstern zum Watzmannmassiv konnte ich Körper und Seele baumeln lassen. Nun bin ich bereit die Herausforderung anzunehmen.

Ich habe, um es mit den Worten Maximilians II zu sagen, so manche Reise in ferne Länder gemacht, aber keine dieser Reisen, hatte die Nachhaltigkeit, die bereits jetzt meine Deutschlandreise für mich hat.

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