Mutige Badegäste springen lauthals ins Wasser
Falshöft – Maasholm / 16.06.2010 / 88. Tag
Am Straßenrand in Pommerby steht ein kleiner Tisch mit samtweicher Tischdecke. Darauf stehen selbst gemachte Konfitüren und Gelees. Eine Sorte macht mich neugierig: Löwenzahnblütengelee. Seit ich das Saarland vor einigen Wochen verlassen habe, habe ich keinen Menschen oder Gastronomen getroffen, der sich für Löwenzahn interessierte. Ich komme mit der „Marmeladenfrau“ und ihrem Mann in Gespräch. Sie bieten mir und Emma ein Glas Wasser an. Kurz darauf sitzen wir in ihrem wunderschönen Garten und ich erzähle ihnen, was man im Saarland alles mit „Bettsächer“ (hochdeutsch: Löwenzahn) anstellen kann. Beim Abschied verspricht mir Gisela Renner ein kleines Marmeladensortiment ins Saarland zu schicken.
Strand füllt sich mit sonnenhungrigen Gästen. Die ersten mutigen Badegäste springen lauthals ins kalte Wasser. Mal laufen wir direkt am Ufer, mal oberhalb vom Strand auf der schmalen Radtrasse und wieder nahe am Wasser. Ein abwechslungsreicher Wandertag, der nie langweilig wird. Die langsam im Wind fahrenden Segelboote verändern ständig das Bild.
Kurz vor der Schleimündung müssen wir das Ostseeufer verlassen. Hier an der Schleimündung befindet sich ein ausgedehntes Seevogelschutzgebiet. Im Herbst und im Frühjahr sind die Wiesen Rastplatz für viele Zugvögel. In einer kleinen Hütte informiere ich mich über das vielgestaltige Landschaftsbild, die Windwatten und Salzwiesen sowie die vielen hier lebenden Vogelarten. Emma nutzt mein Interesse für eine weitere ausgedehnte Pause im Schatten der Hütte.
Die Maste der Boote im Hafen von Maasholm bereits in Sichtweite, begegne ich Gisela und Joachim Petersen. Mein schwerer Rucksack hat sie neugierig gemacht. Gisela und Joachim sind Pressefotografen und dokumentieren im Internet die Arbeit der Atomkraftgegner (www.subkontur.de). Gerne hätte ich mich länger mit ihnen unterhalten. Ich muss weiter. Im Hafen von Maasholm werde ich bereits mit Emma erwartet.