In Schengen an der Obermosel betritt man historisches Terrain. Im Dreiländereck Luxemburg, Frankreich und Deutschland wurde europäische Geschichte geschrieben. Auf dem Fahrgastschiff „Princess Marie Astrid“ signierten Vertreter aus Luxemburg, Belgien, den Niederlanden, Frankreich und Deutschland am 14. Juni 1985 das Schengener Abkommen. Schengen gilt als Synonym für ein grenzenlosen Europa.

Wer Schengen näher kennen lernen will, sollte sich auf einen Streifzug durch die Moselgemeinde begeben. Wir beginnen unseren Streifzug am Moselufer zwischen dem „Centre Européen“ und dem am Moselufer befestigten Ponton. Im „Centre Européen“ befindet sich neben dem Bistro das interaktive „Museé Européen Schengen.“ Es zeigt die Entwicklung Europas und viel Wissenswertes und Hintergründe des Schengener Abkommens. Im Ponton gegenüber ist die Tourist Information Schengens untergebracht.
Die „Colonne des Nations“, die Nationensäulen stehen vor dem Museum. Sie symbolisieren mit ihren Sternen die Mitgliedsstaaten des Schengener-Raums. Am Moselufer, unweit der Nationensäulen, steht ein 3,60 Meter hohes original Stück der Berliner Mauer als Symbol für die Öffnung der Grenzen und den Wegfall der Grenzen in Europa.
Zwischen einer kleinen Lindenallee und dem Moselufer gelangen wir zur Uferpromenade Esplanade. Wenige Meter später haben wir den „Place de l’Accord de Schengen“ und die drei Stahlsteelen mit jeweils einem Stern erreicht, die an die Unterzeichnung des Schengener Abkommens erinnern.
Wenig später sind wir am Markusberg unterwegs. Vom Markusberg geht der Blick zum Naturschutzgebiet Stromberg, dort verläuft der Wanderweg „Traumschleife Schengen grenzenlos.“ Am gegenüberliegenden Moselufer befindet sich die Weinlage Perler Hasenberg und das Naturschutzgebiet Hammelsberg. Dort findet sich eine weitere Traumschleife, der „Panoramaweg“ Perl. Wenige Meter weiter moselaufwärts erkennen wir die Häuser der französischen Gemeinde Apach.
Später, wenn wir durch die alten Gassen schlendern gelangen wir zum Europaplatz mit Erinnerungsstein. Dort lesen wir: „EUROPA OUNI GRENZEN“, „L’EUROPE SANS FRONTIERES“, „GRENZENLOSES EUROPA.“Unweit des Europaplatzes steht das Schengener Schloss, das 1350 erstmals urkundlich erwähnt wurde und als Wasserburg konzipiert wurde. Der französische Schriftsteller Viktor Hugo weilte 1871 im Schloss und fertigte eine Zeichnung des Rundturms an, den wir auf der linken Seite des Schlosses sehen.
Die Touristinformation in Schengen hält ein Prospekt vor, das kostenlos erworben werden kann. Darin sind ausführliche Informationen über den Schengener Streifzug enthalten.