35. Tag – Grenzzäune

Am Europäischen Kulturpark Reinheim-Bliesbruck starte ich mit Emma zu einer weiteren Grenztour im Bliesgau. Die Blies ist in der Nähe des Kulturparks noch einmal für wenige Meter Grenzfluss. Dann verabschiedet sich die Grenzlinie vom Fluss und geht mitten durch die Ausgrabungsstätten.

Unser heutiger Startpunkt im Europäischen Kulturpark

Hinter der ehemaligen Grenzstation passieren wir drei alte Zollhäuser. Am Ende der kurzen Straße steht direkt am Radweg ein alter Grenzstein. Wir überqueren den Radweg, der von Blieskastel kommt und bis nach Saargemünd führt.

Die Grenzlinie verläuft nun im Zick-Zack-Kurs über abgemähte Weiden, und abgeerntete Felder. Es geht für längere Zeit bergan. Kleinere Heckgürten sind undurchdringlich, wir müssen sie umgehen. Dann wird die Grenztour zur Grenztortur. Wie ein undurchdringlicher Sperrgürtel reiht sich Zaun an Zaun, mal eisern und hoch, mal Stacheldraht mal elektrisch. Wohin wir auch wollen, es gibt kein Durchkommen. In weiten Bögen weichen wir den Zäunen aus, verlieren für kurze Zeit die Grenzlinie.

Blick nach Reinheim

Der steile Anstieg zum Waldsaum ist schweißtreibend. Die Grenze verläuft mitten durchs Waldgebiet, wir kommen ihr immer näher. Weitere eingezäunte Weiden verhindern dies. Ein Landwirt, der auf dem Weg ist seinen Weidetieren Wasser zu bringen, gibt uns den Tipp, die Straße zwischen dem saarländischen Niedergeilbach und dem lothringischen Obergailbach zu nehmen. Hier oben zwischen Wald und Wiesen sei alles eingezäunt. „Da kommen Sie nicht durch.“

Leicht frustriert steigen wir schräg im Hang nach unten. Irgendwann stoßen wir auf eine Feldweg, der uns zur schmalen Straße bringt. Die Grenze verläuft zwischen Niedergailbach und Obergailbach direkt über diese Straße. Der kaum erkennbare Grenzstein scheint sich verstecken zu wollen. Am Parkplatz an der Straße wollen wir morgen weiter.

Beinahe übersehen – Grenzstein zwischen Niedergailbach und Obergailbach

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