40. Tag – Angekommen

Die Moulin Loutzviller an der Schwalb ist Ausgangspunkt der letzten Grenzwanderung entlang der lothringisch-saarländischen Grenze. Direkt auf der Grenzlinie zu laufen ist unmöglich, denn ein breiter Grüngürtel links und rechts der Schwalb ist zum einen Naturschutzgebiet und zum anderen bietet der Grüngürtel keine Komfortzone für Wanderer. Ob ich in den teilweise sumpfigen Wiesen, Heckengestrüpp und Brennesselwiesen den Grenzstein finde, der das Dreiländereck Lohringen, Saarland und Rheinland-Pfalz markiert ist fraglich. Aber wie immer in meinem Leben starte ich mit viel Optimismus zu diesem Unterfangen.

Loutzviller Mühle

Ich entscheide mich zunächst auf saarländischer Seite zu wandern. Dafür muss ich mit Emma über die Brücke. Direkt am Brückenkopf oberhalb der Schwalb der erste Grenzstein. Hinter der Brücke folgen wir nach rechts dem Grenzlandwanderweg. Der Pirminiusweg liegt ebenfalls auf diesem Wegstück. In Brenschelbachbahnhof angekommen folgen wir nach rechts der Straße Richtung Grenzübergang. Das alte Grenzwärterhaus an der Brücke hat schon bessere Tage erlebt. Ein zweites Mal geht es mittels Brücke über die Schwalb. Auch hier entdecke ich Grenzsteine am Brückenkopf.

Nach dem überqueren der Blies sind wir wieder in Lothringen. Wir folgen über eine kaum befahrene Landstraße dem Hinweis Moulin de Schweyen. Nur wenige Meter von uns verläuft die Grenzlinie. Die Schwalb ist nicht mehr zu sehen, sie fließt in einer Hölle aus Grün. Wie soll ich dort den entscheidenden Grenzstein finden?

Moulin de schweyen

Nachdem wir die Moulin de Schweyen passiert haben sollte der Grenzstein bald in einer Biegung zu finden sein. Mit meinem GPS-Gerät kann ich bis auf 50 Meter die Wegverläufe ausmachen. Beim genaueren Betrachten erkenne ich, dass der gesuchte Grenzstein auf der anderen Seite der Schwalb stehen muss, also auf saarländischer Seite. Es ist bereits sehr heiß geworden, aber wir müssen zurück. Allerdings nicht bis zur Brücke. Unterwegs ist ein schmaler Streifen durch die grüne Hölle gemäht worden. Über die Schwalb gelangen wir über eine Fußgängerbrücke. Dann stehen wir vor dem Campingheim Diana. Einige Wiesen hinter dem Campingheim sind frisch gemäht. So können wir uns der Schwalb wieder nähern. Wir scheinen dem Grenzstein näher zu kommen. Dort wo die Wiese aufhört wachsen meterhohe Disteln, Brennesseln und Schilfgras. Der Stein kann nur wenige Meter von uns entfernt stehen. Ich schlage mich ins Dickicht, Emma bleibt mit gehörigem Abstand auf der Wiese zurück. Dann – plötzlich und unerwartet – steht er direkt vor mir, schwer auszumachen, da die Oberfläche des Grenzsteins mit einem dicken Moosteppich bewachsen ist, ein Dreiecksstein, der die Grenze Lothringens, des Saarlandes und von Rheinland-Pfalz markiert. Ich habe es geschafft! Meine Wanderung entlang der Grenze zwischen Lohringen und dem Saarland endet hier.

Grenzstein im Dreiländereck Saarland, Rheinland-Pfalz und Lothringen

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