Am Kaiserstuhl wachsen Spitzenweine – 227. Tag

Von Endingen geht’s über den Kirschbaumpfad nach Sasbach am Rhein

Breisach – Vogtsburg-Bickensohl / 02.11.2010 / 227. Tag

Vor etwa 60 Millionen Jahren senkte sich der Oberrheingraben immer weiter ab. Eine Folge davon war, dass flüssiges Gestein aus der Erdkruste floss und der spätere Kaiserstuhl zu einem Vulkan anwuchs. Als sich das Magma beruhigt hatte, trug die Witterung einen Großteil des Gebirges wieder ab. Der Kaiserstuhl ist eine Vulkanruine, die sich durch vielfältige Gesteinsarten und fruchtbaren Lössboden auszeichnet.

Die Böden und das überdurchschnittliche warme Klima schaffen optimale Bedingungen für Spitzenweine. Die Landschaft um den Kaiserstuhl ist geprägt durch Rebterrassen.

Rüdiger vor dem Kaiserstuhl

Dorthin wandere ich mit Rüdiger und Emma. Wir werden zwei Tage Richtung Norden unterwegs sein, um die Landschaft am Kaiserstuhl kennen zu lernen. Seit einigen Jahren hat das Gebiet eine Vielfalt von Themenwanderwegen: den Wiedehopfpfad, den Steinkauzpfad, den Neulindenpfad, den Knabenkrautpfad und zuletzt den Qualitätsweg Kaiserstuhlpfad. Wandergenuss auf der Sonnenterrasse zwischen Schwarzwald und Rhein.

In Breisach ist am Dienstagmorgen nach dem Feiertagswochenende Ruhe eingekehrt. Entlang des Fahrradweges neben der Landstraße verlassen wir Breisach, um nach Ihringen an den Fuß des Kaiserstuhls zu gelangen. Unterwegs durchqueren wir große Obstplantagen. An vielen Apfelbäumen hängen noch die Früchte. An einigen Bäumen entdecken wir sogar Anfang November rosarot-weiße Apfelblüten. In Ihringen erkundigen wir uns in der Touristinformation nach den verschiedenen Möglichkeiten, den Kaiserstuhl nach Norden Richtung Rhein zu überqueren. Wir entscheiden uns für den neu geschaffenen Kaiserstuhlpfad, der uns nach Endingen bringen soll. Von Endingen geht’s über den Kirschbaumpfad nach Sasbach am Rhein. Dort wollen wir morgen Abend ankommen.

Hinter der Kirche verlassen wir über einen Anstieg Ihringen. Wir durchwandern auf dem Weg nach oben wunderbare alte Holwege. Wir scheinen durch einen riesigen Krater zu laufen. Eingebettet und im Schutz dieser alten Vulkanmauern stehen terrassenartig die Rebstöcke. Je höher wie steigen, desto besser erkennt man das Ausmaß dieser gigantischen Landschaftsformation Kaiserstuhl. Das Höhenprofil des Kaiserstuhlpfades gleicht dem einer schweren Alpenetappe während der Tour de France. Die Gipfel am Kaiserstuhl sind zwar nicht so hoch aber das ständige Auf und Ab fordert Kraft und Kondition. In den Weinbergen herrscht an diesem Morgen absolute Ruhe. Kein Windhauch ist zu spüren, kein Vogel ist zu hören. Gegen Mittag lichten sich teilweise die Hochnebel am Oberrhein und in den Vogesen. Die ersten Höhenzüge werden sichtbar.

Abends sind wir mit Petra Niederquell und Herbert Thyssen verabredet. Anfang September hatte ich die beiden auf dem Weg von Passau nach Suben in Wernstein am Inn getroffen. Sie sind in Breisach zu Hause. Dort wollten wir uns wieder sehen. Beim Abschied verabreden wir das nächste Treffen: in Rüdigers wunderschönem Hotel im Hunsrück, der Historischen Schlossmühle, werden wir uns wieder sehen. www.historische-schlossmuehle.de

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