Auf dem Jakobsweg Richtung Westen – 236. Tag

Hinweisschildersuchspiel auf dem Jakobsweg

Fischbach – Kröppen / 11.11.2010 / 236. Tag

In ihrem Buch „Rendez-vous am Jakobsweg“ beschreibt Brigitte Lüger-Ludewig auf vergnügliche und witzige Art ihre Wanderungen auf dem Pfälzer Jakobsweg. Wenn ich zu Hause bin werde ich mich mit ihr in Verbindung setzten. Ich möchte unbedingt von ihr wissen, wie sie auf ihren Wegen mit der kargen oder teilweise nicht vorhandenen Beschilderung der Wege zurecht gekommen ist.

In Speyer kann man sich für zwei Varianten entscheiden: die Nordroute oder die Südroute. Beide Wege enden in Hornbach. Die Nordroute bin ich vor einigen Jahren gewandert. Nun bringt mich meine Deutschlandumrundung auf die Südroute. Zwei Tage wollen wir auf dem Pfälzer Jakobsweg Richtung Westen unterwegs sein. Von Fischbach nach Kröppen und anschließend von Kröppen nach Hornbach.

Horst habe ich meine letzte verbliebene Karte in die Hand gedrückt. Sie dient zur Groborientierung. Später wird sich herausstellen, dass wir ohne diese Freizeitkarte erhebliche Probleme gehabt hätten unser Ziel ausfindig zu machen. Die Markierungen auf dem Jakobsweg scheinen willkürlich angebracht worden zu sein. An Weggabelungen oder längeren Walddurchquerungen fehlt sie fast immer. Nur dort wo der Beschilderer gut mit dem Fahrzeug hinfahren konnte finden wir regelmäßig das Symbol der Jakobsmuschel. Ansonsten Fehlanzeige. Kein beschilderter Wanderweg auf meiner Tour rund um Deutschland war so schlecht ausgeschildert wie die Wegtrasse von Fischbach nach Kröppen.

Horst hat alles im Griff. Immer den Daumen auf der Karte wandert er vor mir her und bringt mich weiter auf meinem Weg. Emma muss anfangs an die Leine. In unserem Hotel waren gestern Abend Jäger aus England am Nachbartisch. In der Nähe von Eppenbrunn ist bis 12.00 Uhr Treibjagd angesagt. Wir kommen zwar erst später dort an, trotzdem lasse ich Emma nicht von der Leine. Wir wissen nicht, ob jeder Jäger eine Uhr trägt oder ob einer der Jäger doch noch auf Spurensuche ist.

Wir wandern durch stille Waldpassagen und über einsame Feldwege. Kaum ein Mensch begegnet uns. Die durchgängig graue Wolkendecke und der immer stärker aufkommende Wind lassen uns ein ordentliches Tempo anschlagen. Leider werden wir immer wieder durch die Suche nach der Beschilderung aufgehalten.

Horst bringt uns sicher zu unserem Tagesziel nach Kröppen. Morgen werden wir das Schilderungssuchspiel fortsetzen. In sechs Tagen hoffe ich mit Emma in Völklingen anzukommen.

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