Der Duft nach Kaffee und Erdbeermarmelade – 167. Tag

Kurz vor dem Sonnenaufgang am Lusen

Zuckerwatte in den Tälern

Lusen – Mitterfirmiansreut / 03.09.2010 / 167. Tag

Als ich mit meinen Tagebuchaufzeichnungen beginne, verschwinden die letzten Sterne am Himmel. Der neue Tag beginnt verheißungsvoll, nur wenige Wolkenfetzen bedecken den Himmel. Der Blick aus dem kleinen Fenster meines Zimmers geht Richtung Osten. Das Lusen Schutzhaus liegt auf 1343 Meter Höhe. Die Täler zwischen den Bergrücken liegen im Nebel. Von hier oben wirkt es, als hätte jemand alles fein säuberlich mit Zuckerwatte abgedeckt. Zwischen 6.15 Uhr und 6.30 Uhr beginnt sich der Himmel zu verfärben. Von meiner „Schreibstube“ aus erlebe ich einen fantastischen Sonnenaufgang. Ich öffne das Fenster, die ersten Sonnenstrahlen beginnen schon zu wärmen.

Im Frühstücksraum duftet es nach Kaffee und selbst gemachter Erdbeermarmelade. Daneben Blaubeermarmelade, frische Butter und frisches Brot. Ilse und Wolfgang Dankesreiter verwöhnen ihre Gäste bereits am frühen Morgen.

Der Wandertag beginnt mit einem langen Abstieg Richtung Mauth. Klaus wird mich heute zum letzten Mal begleiten. Er hat sich den Sonnenaufgang heute Morgen vom Gipfelkreuz des Lusen angesehen. Ganz alleine stand er am Kreuz, um dieses tolle Schauspiel zu bewundern. Vom steinig-felsigen Weg geht die Trasse in einen Waldweg und später durchs Steinbachtal. Nach dem Sturm und Regen der letzten Tage liegen einige Bäume quer über dem Weg.

Um die Mittagszeit finden wir in Mauth ein Cafe. Wir können draußen sitzen. Eine Wohltat nach den vielen, langen Regengüssen der letzten Tage. Hinter Mauth wieder ein langer Anstieg zum Almberg auf 1139 Meter.

In Mitterfirmiansreut erwarten mich im Landhotel Sportalm Beate und Leo. Sie haben die alte Schule des Ortes zu einer Wohlfühl-Sportalm umgestaltet. Das Motto des Sportalmteams lautet: „Man soll dem Leib etwas Gutes bieten, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen“. Nachdem Beate und Leo von meiner langen Wanderung erfuhren, haben sie mich spontan eingeladen. Danke für liebenswerte Überraschung. Eine Überraschung der ganz besonderen Art erlebt dann Emma, als wir unser Zimmer beziehen. Da die Sportalm auch ein hundfreundliches Hotel ist, steht für Emma ein eigenes Hundebett im Zimmer, das Emma sofort bezieht.

Beim Abendessen sitzen fünf Erwachsene in einem Raum und unter jedem Tisch hat ein Hund Platz genommen. Emma liegt friedlich unter der Bank und träumt von ihrem Hundebett während Beate in der Küche leckere Überraschungen auf den Teller zaubert. In der Sportalm haben gerade kulinarische Wochen mit Gerichten aus Österreich begonnen. Das Herz der Sportalm schlägt in der Küche. Wandern kann wirklich sehr, sehr schön sein.

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