Grenzerfahrungen im Weltall – 146. Tag

Ein Raumfahrtmuseum in Morgenröthe-Rautenkranz

Morgenröthe-Rautenkranz – Klingenthal / 13.08.2010 / 146. Tag

Außergewöhnliche Grenzerfahrungen hat der Jagdflieger und Kosmonaut Dr. Sigmund Jähn gemacht. Der erste deutsche Kosmonaut im Weltall, Sigmund Jähn, stammt aus Morgenröthe-Rautenkranz. Im Ortsteil Rautenkranz entstand deshalb zu Ehren von Sigmund Jähn das deutsche Raumfahrtmuseum. Im Ausstellungsbereich der bemannten Raumfahrt werden hauptsächlich die Flüge der deutschen Astronauten und Kosmonauten dokumentiert und Originalraumanzüge und Forschungsgeräten ausgestellt. Ein besonderes Erlebnis ist ein Einblick auf das Leben auf engstem Raum: das Trainingsmodul des Basisblocks der Raumstation MIR, in dem etliche europäische Raumfahrer ein Teil ihrer Ausbildung absolviert haben. Noch bis zum 3. Oktober sind in einer Sonderausstellung nahezu 200 Ausstellungsstücke, Modelle, Fotos, originale Filmrequisiten und Kostüme aus der Weltraumfilmserie Star Trek zu sehen. In Morgenröthe-Rautenkranz trifft echte Raumfahrt auf Fiktion.

Vor dem Raumfahrtmuseum in Morgenröthe-Rautenkranz

Ich bin froh dass wir nur 14 Kilometer zu wandern haben. Die Wetterprognosen sind nicht gerade einladend. Emma und ich scheinen heute alleine unterwegs zu sein auf dem Wanderweg der deutschen Wiedervereinigung, der auf der Wegtrasse des Kammweges mit seiner blau-weißen Markierung verläuft. Am Fuß des Aschbergs erreichen wir auf der Höhe Klingenthal. Im Gasthaus „Schöne Aussicht“ gönne ich mir eine kurze Rast. Beim Abstieg ins Tal verläuft der Weg über eine Asphaltstrecke direkt an der böhmisch-sächsischen Grenze. Die Anwohner der steil nach unten führenden Fahrstraße müssen nur die Straße überqueren, um nach Böhmen zu gelangen. Das angrenzende Bublava (früher Schwaderbach) ist über den kleinen Grenzverkehr gut erreichbar.

Klingenthal trägt den Beinnamen Musikstadt. Bereits 1716 gründeten Geigenbauer eine eigene Innung. Ende des 18. Jahrhunderts folgte die Einführung der Bogenmacherei, der Saitenmacherei und der Fertigung von Holz- und Metallblasinstrumenten. Ab 1829 kamen die Mundharmonikaproduktion sowie die Holzkammfertigung dazu. Einige Jahre später begann die Produktion der Handharmonika, des späteren Akkordeons. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Klingenthal zu einem Weltzentrum der Harmonikaproduktion.

Alljährlich im Mai findet der Internationale Akkordeonwettbewerb in Klingenthal statt. Der Wettbewerb hat seit über 50 Jahren Tradition und findet in der Fachwelt höchste Beachtung. Seit 2001 findet ebenfalls das internationale Mundharmonikafestival „Mundharmonika live“ statt.

Neben der Musik hat sich Klingenthal auch einen Namen im internationalen Wintersport gemacht. 2006 wurde die modernste Skisprungschanze der Welt in der Vogtland Arena Klingenthal ihrer Bestimmung übergeben. Skispringer aus aller Welt können sowohl im Sommer aber vor allem im Winter ihre Grenzerfahrungen beim Fliegen zwischen Himmel und Erde sammeln.

Meine Grenzerfahrungen mit Emma an der deutsch-tschechischen Grenze enden heute nach kurzer Wanderung in Klingenthal. Für den Nachmittag sind kräftige Regenschauer gemeldet.

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