Im Land zwischen den Meeren wird es einsam – 83. Tag

Unterwegs im Land zwischen den Meeren

Ladelund – Wallsbüll / 11.06.2010 / 83. Tag

Der Regen hat nachgelassen. Tief liegende Wolkenfelder treiben über uns hinweg. Das Bild der Landschaft verändert sich. Die Deiche, die in den letzten Wochen das Landschaftsbild prägten sind nun gänzlich verschwunden. Ebenso die Schafe. Ich glaube wir vermissen sie. Es wird leise auf dem Weg Richtung Ostsee. Nur der Kuckuck, dessen Ruf mich seit Wochen begleitet, ist auch heute zu hören.
Heckenrosen am Wegesrand verströmen ihren süßen Duft während ich mit Emma zwischen den Dörfern Medelby und Osterby durch leicht hügeliges Gelände wandere. Die grünen Weiden haben nun wieder die Kühe übernommen. Die Mais- und Getreidefelder sind durch Buschwerk und Baumbestände stark parzelliert. Sie lassen keinen freien Blick mehr zu. Zum ersten Mal, seit ich vor zwölf Wochen mit Emma am Weltkulturerbe Völklinger Hütte gestartet bin, treffen wir weder einen Hund, eine Katze oder einen Menschen. Die Furcht vor neuen Regengüssen und die menschenleere Strecke lassen uns gut vorankommen. Morgen werden wir das Land zwischen den Meeren durchwandert haben. Ob an der Ostsee auch das lang gezogene Mäh der Schafe zu hören sein wird? Wir lassen uns überraschen. Beim Einschlafen glaube ich es zu hören: Määääähh, Määääähh, Määääähh…

 

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