Zwischen Flenburg und Langballigau – 85. Tag

Flensburger Hafen

Unterwegs in der Flensburger Förde

Flensburg – Langballigau / 13.06.2010 / 85. Tag

Die Stadt scheint noch zu schlafen, als wir am frühen morgen über die Trasse des Ostsee-Radweges Flensburg verlassen. Lediglich im Yachthafen herrscht geschäftiges Treiben, die Seglerinnen und Segler eilen aus ihren Booten ins aufgestellte Zelt zum Frühstück.
Außerhalb der Stadt kommen wir an einem großen, grauen Gebäude vorbei: Das Kraftfahrt –Bundesamt. Hier werden also die Punkte aller Straßenverkehrssünder zusammengetragen. In diesem Jahr werden von mir wohl keine ins Register eingetragen. Aber auch als Fußgänger kann ich Punkte sammeln, oder?
Emma muss sich darum keine Sorgen machen. Als wir den ersten Sandstrand an der Förde erreicht haben ist Emma nicht mehr zu halten. Sie rast wie eine Irre durch den weichen Sand, und zeigt mir deutlich wie wohl sie sich fühlt.
Auf dem Weg nach Glückburg durchwandern wir eine längere Waldpassage. Hier begegnen wir drei Wanderern, die mich freundlich nach meinem Weg fragen. Emma und mein schwerer Rucksack haben sie neugierig gemacht. Mit in der Gruppe: Bernhard Petersen, Volksschauspieler an der niederdeutschen Bühne in Flensburg. Heute Abend steht er zum dreiundneunzigsten Mal im Stück „Baarfoot bid an Hals“ auf der Bühne. Das Saarland kennt er von einigen Volkswanderungen.
Glückburg erreichen wir zur Mittagszeit. Nach kurzer Rast wandern wir weiter an der Förde. Das Wasser schwappt mit leichten Wellen an die Ufersteine, über uns Möwengeschrei. Wir können unmittelbar am Wasser wandern. Keine Deiche versperren uns die Aussicht. Auf dem Wasser suchen unzählige Segelboote den richtigen Weg durch den Wind, der kräftig von Norden bläst.
Auf dem gegenüberliegenden Ufer sind die dänischen Förde-Ortschaften gut auszumachen. An diesem Nachmittag macht mein Handy irgendwann schlapp. Ich hatte vergessen es in der Nacht zu laden. Wir haben noch kein Nachtquartier. Gegen 16.30 Uhr erreichen wir Langballigau. In der Hafenmeisterei treffe ich Leni und Wolfgang, die hier ihren Dienst verrichten. Die beiden beginnen zu telefonieren und nach kurzer Zeit mache ich mich mit Emma auf zum Hotelzimmer. Wir sind beide geschafft.

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