Pfälzer auf dem Weg nach Amerika – 43. Tag

Von der Saar zum Rhein: Ankommen in Emmerich

Goch – Emmerich / 01.05.2010 / 43. Tag

Im Schatten der Hängebrücke: Ein Denkmal für den Portekerl

Am 1. Mai durchwandere ich mit Emma flache, sehr fruchtbare Landstriche von Goch Richtung Rhein. Soweit das Auge reicht vereinzelte Gehöfte. Hinter Goch überragt ein weithin sichtbarer Maibaum am Gasthof „Zum schwarzen Adler“ die Szenerie. Pfalzdorf heißt ein zu Goch gehörendes Dorf. Haben sich hier etwa Pfälzer niedergelassen? Tatsächlich, durch die Pfalzchronik, die mitten im Dorf steht, werde ich aufgeklärt. 1741 machten sich einige Pfälzer auf den Weg, um nach Amerika auszuwandern. In der Nähe von Goch war ihnen jedoch bereits das Geld ausgegangen. Im Oktober 1741 wurde ihnen auf der Gocher Heide Land zugewiesen. In den Jahren danach drohte ihnen wegen fehlender Barschaft mehrmals die Ausweisung. Erst eine Bittschrift an den damaligen König Friedrich II hatte Erfolg. Sie durften bleiben. 1749 wählte man den Namen Pfalzdorf. Leider begegnet mir an diesem frühen Morgen kein „Pfälzer“, aber man hat mir erzählt, dass man in Pfalzdorf eine Mundart spricht, die rund um Pfalzdorf kaum einer versteht.
Schloss Moyland erreichen wir gegen Mittag. Das Museum, das weltweit die größte Sammlung des Künstlers Josef Boys zusammengetragen hat, ist zurzeit geschlossen. Bis September 2011 dauern die Umbauarbeiten. Danach ist die Neupräsentation der Sammlung wieder zugänglich. Außerdem ist mal wieder „das Mitführen von Hunden untersagt“. Also ziehe ich mit Emma weiter Richtung Rhein. Nach sechs Wochen und einem Tag sehen wir am Nachmittag die Uferpromenade von Emmerich und stehen am Rhein. Nur noch über die Brücke. Wir haben es geschafft. In Emmerich erwarten uns liebe Freunde. Morgen ist Ruhetag.

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