Startpunkt des heutigen Grenzgangs ist das ehemalige Grenzwärterhaus an der L101 zwischen dem saarländischen Peppenkum und dem lothringischen Guiderkirch. Das einsame Haus im Tal der Bickenalb trägt die Hausnummer neun und neun a in der Guiderkircher Straße. Während seiner 80jährigen Geschichte war es Zollamt, Altersheim, Kriegslazarett, Haus mit Notwohnungen, Privat-Sanatorium, saarländisches Grenzhaus, Ferienwohnheim und Mietshaus. Im ehemaligen Grenzwärterhaus ist heute eine Ferienwohnung eingerichtet. Wo früher Zollbeamte ihren Dienst versahen, sitz man jetzt gemütlich auf einer roten Couch und schaut durch große Fenster ins Grüne.
Emma genießt die Kühle des frühen Morgens. Die nassen Grashalme werden intensiv abgeschleckt. Wenig später die erste Hürde: wir müssen die Bickenalb überqueren. Nach längerem Suchen finden wir eine Furt durch die wir auf die andere Seite gelangen. Dort steht uns ein Zaun im Weg. Als wir ihn überwunden haben führt die Grenzlinie nach oben über einen Hügel. Allerdings versperrt ein Rapsfeld den Weg. So weit das Auge reicht ist nur Raps zu sehen. Als wir das Rapsfeld durchquert haben pocht die Schläfe an meiner Stirn, ein hartes Stück Arbeit und Emma hat es auch geschafft.
Dann geht es weiter nach oben. Angelehnt an einen alten Kirschbaum sehen wir den ersten Grenzstein. In einer kerzengeraden Linie sehen wir auch den nächsten und übernächsten Stein. Dann verschwinden die Grenzsteine in den Korn- und Weizenfelder der saarländischen und lothringischen Landwirte. Ein naher Feldwirtschaftsweg – nur wenige Meter vom Grenzverlauf bringt uns weiter Richtung Utweiler. An einer Feldwirtschaftwegekreuzung beenden wir den heutigen Grenzgang mit traumhaften Blicken über die goldgelben Ähren des Bliesgaus.